Das malerische Dorf Yaiza im Süden Lanzarotes gilt als eines der schönsten Dörfer der Kanarischen Inseln und wurde mehrfach bereits als das schönste Dorf Lanzarotes ausgezeichnet. Mit seinen weiß getünchten Häusern, grünen Fensterläden und gepflegten Gärten strahlt es eine Ruhe aus, die Besucher sofort in ihren Bann zieht. Die Gemeinde Yaiza, zu der das Dorf gehört, ist hingegen weitläufig und beherbergt einige der spektakulärsten Natur-Sehenswürdigkeiten der Insel.
Das Wichtigste in Kürze:
• Im Dorf Yaiza leben rund 800 Einwohner. Es gilt als schön, sauber und friedlich.
• Das Princesa Yaiza Suite Hotel Resort ist ein 5 Sterne Hotel der Extraklasse.
• Die Weine aus Yaiza sind Weißweine mit mineralischer Note und charakteristischer Frische.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anfahrt
Das Dorf Yaiza liegt südlich des Timanfaya Nationalparks direkt an der viel befahrenen Hauptstraße LZ-2. Linienbusse wie die Linie 60 verbinden Yaiza regelmäßig mit Arrecife, Playa Blanca und anderen Orten der Insel. Im Folgenden eine Übersicht der jeweiligen Entfernungen von größeren Orten:
Ort | Entfernung | Fahrzeit (Auto) |
Costa Teguise | 32 Kilometer | 32 Minuten |
Arrecife | 24 Kilometer | 25 Minuten |
Playa Blanca | 15 Kilometer | 14 Minuten |
Puerto del Carmen | 14 Kilometer | 18 Minuten |
Neben dem Dorf Yaiza gibt es auf Lanzarote auch eine Gemeinde mit dem Namen Yaiza. In der Gemeinde leben rund 17.000 Einwohner auf einer Fläche von ca. 212 km². Die meisten davon leben im modernen Ferienort Playa Blanca (10.000 Einwohner) ganz im Süden der Insel. Aufgrund seiner Nähe zum Timanfaya Nationalpark und zur Weinregion La Geria dient das Dorf als idealer Ausgangspunkt für Ausflüge auf der Insel.
Geschichte
Das genaue Gründungsdatum des Dorfs Yaiza ist nicht bekannt, aber die Geschichte des Ortes lässt sich mindestens bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Ein Überblick der Geschichte:
Jahrhundert | Überblick |
15. Jahrhundert | Die Anfänge unter spanischer Herrschaft Die Spanier eroberten Lanzarote ab 1402 unter Jean de Béthencourt. Yaiza wurde als Siedlung gegründet und entwickelte sich aufgrund der Nähe zur Küste und des fruchtbaren Bodens zu einem wichtigen Ort im Süden der Insel. |
16. Jahrhundert | Aufbau und Verteidigung Yaiza wuchs weiter als landwirtschaftliches Zentrum, während Lanzarote insgesamt unter wiederholten Angriffen von Piraten und Korsaren litt. Die Bewohner der Region waren gezwungen, Verteidigungsstrategien zu entwickeln und versteckten sich in der Umgebung. |
17. Jahrhundert | Relativer Wohlstand Trotz Piratenangriffen und Trockenperioden etablierte sich Yaiza. Die Errichtung der Kirche Nuestra Señora de los Remedios (um 1690) zeigt die wachsende Bedeutung des Dorfs. |
18. Jahrhundert | Vulkanausbrüche und Überleben Zwischen 1730 und 1736 verwüsteten massive Vulkanausbrüche große Teile Lanzarotes. Yaiza blieb jedoch verschont, obwohl es in der Nähe des betroffenen Gebiets lag. Viele Überlebende der zerstörten Dörfer siedelten sich in Yaiza an, was das Wachstum und die Bedeutung des Dorfs steigerte. |
19. Jahrhundert | Landwirtschaft und Tradition Yaiza wurde ein Zentrum für landwirtschaftliche Innovationen, insbesondere durch den Weinbau in der benachbarten Region La Geria, die sich in dieser Zeit entwickelte. Das Dorf bewahrte seine traditionelle Lebensweise, blieb aber relativ isoliert, da Lanzarote insgesamt von Armut geprägt war. |
20. Jahrhundert | Wandel durch Tourismus Mitte des 20. Jahrhunderts begann Lanzarote, sich dem Tourismus zu öffnen. Yaiza profitierte von seiner Nähe zum Timanfaya-Nationalpark, der 1974 gegründet wurde. Der Künstler César Manrique beeinflusste die Region stark, indem er die natürliche Schönheit und traditionelle Architektur schützte. Yaiza entwickelte sich zu einem Vorzeigedorf mit gepflegtem Erscheinungsbild. |
21. Jahrhundert | Modernität und Tradition Yaiza ist heute eine der schönsten und am besten gepflegten Gemeinden Spaniens, bekannt für ihre Mischung aus Tradition und moderner Infrastruktur. Neben dem Tourismus, der in Playa Blanca boomt, hat das Dorf seinen ursprünglichen Charme bewahrt und bleibt ein Symbol für Lanzarotes Identität. |
Sehenswürdigkeiten
Der Ort und vor allem die Gemeinde von Yaiza haben durchaus etwas zu bieten. Hier eine Übersicht der Sehenswürdigkeiten von Yaiza auf Lanzarote.
Nuestra Señora de los Remedios
Die Kirche Nuestra Señora de los Remedios ist das spirituelle Herz des Dorfes Yaiza und ein bedeutendes Beispiel traditioneller kanarischer Architektur. Sie beeindruckt durch ihre schlichte, weiß getünchte Fassade, die sich harmonisch in das malerische Dorfbild einfügt. Im Inneren beherbergt die Kirche eine Statue der Jungfrau Nuestra Señora de los Remedios, der Schutzpatronin von Yaiza. Sie wird von den Einheimischen tief verehrt. Besonders bemerkenswert ist die ruhige Atmosphäre sowie die kunstvoll gestalteten Holzdecken und Altarbilder.
Die Kirche hat zudem eine historische Bedeutung, da sie die Vulkanausbrüche von 1730 bis 1736 unbeschadet überstand und damit zu einem Symbol der Beständigkeit und Hoffnung für die Gemeinde wurde.
Timanfaya Nationalpark
Der bekannteste Teil der Gemeinde von Yaiza ist der im Westen gelegene Nationalpark Timanfaya. Eine spektakuläre Vulkanlandschaft mit bizarren Lavaformationen, die durch Vulkanausbrüche im 18. und 19. Jahrhundert entstanden sind. Der Nationalpark ist heute die bekannteste Sehenswürdigkeit der Insel. Besucher können hier geführte Touren unternehmen und unter anderem das Restaurant El Diablo besuchen, wo Speisen über natürlicher Vulkanhitze zubereitet werden.
Los Ajaches
Das Naturschutzgebiet Los Ajaches erstreckt sich über den gesamten Süden der Insel Lanzarote und umfasst als eine Art Bergkette eine Fläche von mehr als 3.000 Hektar. Dieses Gebiet zählt zu den ältesten Gebieten der Insel und wird auf ein Alter von etwa 15 Millionen Jahren geschätzt. Die Erosion über Millionen von Jahren hat tiefe Schluchten und sanfte Hügel geformt, die dem Gebiet ein einzigartiges geologisches Profil verleihen.
Los Ajaches beherbergt eine Vielzahl von archäologischen Stätten, darunter Höhlen, Felsgravuren und Überreste früherer landwirtschaftlicher Aktivitäten, die auf die Ureinwohner Lanzarotes, die Majos, zurückgehen. Diese Relikte bieten wertvolle Einblicke in die prähispanische Kultur und Lebensweise der Inselbewohner.
Ein besonderes Highlight innerhalb des Naturschutzgebietes sind die Papagayo-Strände, eine Ansammlung von naturbelassenen Buchten mit weißem Sand und kristallklarem Wasser. Diese Strände sind für ihre unberührte Schönheit bekannt und ein beliebtes Ziel für Badegäste und Naturliebhaber.
In Los Ajaches kann man in der Gemeinde Yaiza am besten wandern. Das Gebiet bietet für Wanderfreunde interessante Wanderwege, die durch Schluchten und über Bergrücken führen.
5 bekannte Wanderwege haben wir in einer Übersicht zusammengefasst:
Ziel | Beschreibung | Strecke | Dauer | Schwierigkeit |
Femés nach Playa Quemada | Der Weg führt vom Dorf Femés durch den Barranco de la Higuera bis zum Küstendorf Playa Quemada. Die Route bietet Einblicke in die erodierte Landschaft und traditionelle Ziegenfarmen | 7 km | 2-3 Std. | mittelschwer |
Rundwanderung um den Pico Redondo | Ein Rundweg, der um den Pico Redondo führt. Wanderer erleben hier die vielfältige Flora und Fauna des Gebiets und genießen Panoramablicke auf die umliegende Landschaft. | 8 km | 3-4 Std. | moderat |
Aufstieg zum Hacha Grande | Für erfahrene Wanderer bietet der Aufstieg zum Hacha Grande, dem höchsten Punkt des Gebiets mit 560 Metern, eine Tour mit atemberaubenden Ausblicken über den Süden Lanzarotes. | 5-6 km (Hin- und Rückweg) | 3-4 Std. | anspruchsvoll |
Playa Blanca nach Punta de Papagayo | Ein beliebter Küstenweg, der von Playa Blanca zu den berühmten Papagayo-Stränden führt. Die Route spektakuläre Ausblicke auf die Küste und das türkisfarbene Wasser. | 17 km | 5-6 Std. | moderat |
Las Coloradas | Ein Wanderweg, der durch die vielfältige Landschaft von Los Ajaches führt und für seine farbenfrohen Felsformationen bekannt ist. Die Strecke bietet sowohl geologische als auch landschaftliche Highlights | 4-5 km | 1,5 – 2 Std. | leicht bis moderat |
Wanderer sollten ausreichend Wasser, Sonnenschutz und festes Schuhwerk mitbringen, da das Klima in Los Ajaches heiß und trocken sein kann. Die Routen sind landschaftlich reizvoll aber teilweise nicht schattig. Es ist eine frühzeitige Startzeit zu empfehlen.
Aufgrund seiner ökologischen und kulturellen Bedeutung steht Los Ajaches unter strengem Schutz. Besucher werden gebeten, die ausgewiesenen Wege zu nutzen und die natürliche Umgebung zu respektieren, um dieses wertvolle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
La Geria
La Geria bezeichnet auf Lanzarote das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln und ist bekannt für seine innovative Anbaumethode. Es umfasst eine Fläche von 5.200 bis 5.255 Hektar und liegt zentral auf der Insel zwischen den Gemeinden Yaiza und San Bartolomé.
Die Gegend ist geprägt von traditionellen Bodegas, in denen Weine wie Malvasia und Moscatel angeboten werden. Das Gebiet wird von einer malerischen Straße durchzogen, die zu den zahlreichen Weingütern und Sehenswürdigkeiten führt. Im Gemeindegebiet von Yaiza befinden sich zwei bekannte Weingüter:
Name | Beschreibung | Google Rezension |
Bodega La Geria | Die wohl berühmteste Bodega der Region, direkt an der Straße LZ-30 zwischen Yaiza und Masdache gelegen. Sie bietet atemberaubende Ausblicke auf die Vulkanlandschaft und die einzigartigen Weinreben in den Mulden aus schwarzer Vulkanasche. Besucher können hier geführte Touren unternehmen und die lokalen Weine, vor allem den Malvasía-Weißwein, probieren. | 4,3 von 5 Sternen (über 2.000 Rezensionen) |
Bodega Rubicón | Direkt gegenüber an der LZ-30 liegt die Bodegas Rubicón. Sie bietet neben exzellenten Weinen auch einen besonderen Charme durch ihr traditionelles kanarisches Herrenhaus. Besucher können den Weinkeller besichtigen, die Weinherstellung kennenlernen und sich regionale Speisen schmecken lassen. | 4,2 von 5 Sternen (knapp 1.000 Rezensionen) |
Femés
Das kleine Dorf Femés liegt malerisch auf einer Anhöhe im Süden von Lanzarote und bietet einen der schönsten Panoramablicke der Insel. Bei gutem Wetter schweift der Blick vom Restaurant Balcón de Femés (ein 450 Meter hoher Pass) über die Küste von Playa Blanca und den berühmten Papagayo-Stränden hinaus bis nach Fuerteventura. Femés war einst ein wichtiger Rastplatz für Hirten und Reisende und hat sich bis heute seinen ruhigen, ursprünglichen Charme bewahrt.
Besonders bekannt ist Femés für seine Käsespezialitäten, vor allem den Ziegenkäse, der hier in der Region hergestellt wird. Es gibt die Möglichkeit in der Quesería de Rubicón im Schatten der Kirche (Plaza de Femés) verschiedene Sorten kostenlos zu probieren ehe man sich für eine Sorte entscheidet. Dazu kann man einen guten Schluck aus der hauseigenen Bodega erhalten.
Salinas de Janubio
Die Salinas de Janubio sind ein spannendes Ausflugsziel im Südwesten von Lanzarote. Die traditionellen Salzfelder, die seit dem 19. Jahrhundert in Betrieb sind, erstrecken sich in einer sehenswerten Lagune, die durch alte vulkanische Aktivitäten entstanden ist. Im 19. Jh wurden hier noch mehr als 10.000 Tonnen jährlich gewonnen. Das grobkörnige, intensive Meersalz kann am Rande der Salzfelder in der Bodega de Janubio gekauft werden.
Besucher können die kunstvolle Anordnung der Salzbecken bestaunen, deren Farben – von Weiß über Rosa bis zu Ockertönen – je nach Salzgehalt und Sonnenstand variieren. Ein Highlight ist der Blick bei Sonnenuntergang, wenn die Felder in goldenes Licht getaucht werden.
Noch heute wird hier auf traditionelle Weise Meersalz gewonnen, das als eines der besten der Kanarischen Inseln gilt. Ein Besuch lässt sich ideal mit einem Stopp im benachbarten Restaurant kombinieren, das regionale Spezialitäten mit Blick auf die Salinen bietet (Mirador Las Salinas Casa Domingo).
Puerto Calero
Puerto Calero ist ein exquisiter Yachthafen an der Südküste Lanzarotes. Er wurde von dem Unternehmer José Calero entworfen und ist heute eines der edelsten Reiseziele der Insel. Mit seinen luxuriösen Yachten, charmanten Promenaden und stilvollen Boutiquen versprüht Puerto Calero ein gehobenes, aber dennoch entspanntes maritimes Flair. Mit 420 Anlegestellen bietet er Platz für luxuriösen Yachten und Segelbooten, die sich harmonisch in die von Palmen gesäumte Umgebung einfügen und ein unvergleichlich schönes Panorama schaffen.
Die gepflegte Promenade ist gesäumt von stilvollen Boutiquen, feinen Restaurants und gemütlichen Cafés, die zum Flanieren und Verweilen einladen. Für Abenteuerlustige werden vielfältige Aktivitäten angeboten, darunter entspannte Ausflugsfahrten über das Meer, aufregende Katamaran-Touren und faszinierende U-Boot-Safaris, die unvergessliche Einblicke in die Unterwasserwelt ermöglichen.
Neben der modernen Infrastruktur beeindruckt Puerto Calero auch durch seine gepflegte Umgebung, die Ruhe und Abgeschiedenheit bietet – perfekt für alle, die fernab vom Trubel der großen Touristenorte entspannen möchten. Die Nähe zu idyllischen Orten wie Playa Quemada mit seinem ruhigen Sandstrand und den beeindruckenden Montaña Roja, macht Puerto Calero zu einem idealen Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen auf Lanzarote.
Erfahrungen
Das Dorf Yaiza begeistert die Besucher aufgrund der einzigartigen Atmosphäre und der malerischen Schönheit, die diesen Ort umgibt. Die gepflegten Gärten und die Ruhe und Sauberkeit lassen zusammen mit der Freundlichkeit der Dorfbewohner Yaiza in einem besonderen Licht erscheinen.
Die Gemeinde von Yaiza hat darüber hinaus nochmal viel mehr zu bieten. Touristen loben die gut erhaltene Natur und die Möglichkeit, traditionelle kanarische Kultur zu erleben. Vor allem die Papagayos-Strände mit ihrem klaren Wasser und feinen Sand etwas abseits der Touristenströme erfreuen die Herzen der Einwohner.
FAQ zu Yaiza
-
Welche Bedeutung hat der Name Yaiza?
Die genaue Bedeutung von „Yaiza“ ist nicht eindeutig festgelegt. Der Name wird heute vor allem mit der natürlichen Schönheit und der kulturellen Bedeutung der Region in Verbindung gebracht.
-
Wo kann man gut übernachten?
Sehr angenehm übernachten kann man in der Casona de Yaiza. Das 4-Sterne Hotel verfügt über 8 Suiten und eine urige Bodega. Ebenfalls zu empfehlen ist die Casa de Hilario. Das 3-Sterne Hotel verfügt über eine Poolterrasse von der man über das Meer und die Feuerberge blicken kann.
-
Welches Restaurant ist zu empfehlen?
Die La Bodega Santiago ist zu empfehlen. Ein uriger Landgasthof mit Lanzarotewein und phantasievoller kanarischer Küche. Mit schattiger Terrasse. Nicht zu teuer.
-
Kann man in Yaiza auf Kamelen reiten?
Ja, an der Station Echadero de Camellos, einer Kamelstation in der Nähe des Eingangs zum Nationalpark Timanfaya. Weitere Informationen!
Fazit
Im Reiseführer steht, dass es im Dorf Yaiza genauso ausschaut wie der berühmte Künstler César Manrique es im Prinzip für die ganze Insel immer gewollt hat: Weiße Häuser, knallgrüne Fenster und blühende Geranien. Yaiza gilt als Musterdorf Lanzarotes und hat in der Vergangenheit bereits mehrere Schönheitswettbewerbe gewonnen. Alle Besucher Lanzarotes, die sich für die Kultur, den Stil und die Historie von Manrique interessieren, sollten dem Dorf Yaiza in jedem Fall einen Besuch abstatten.