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César Manrique

Wer sich mit der Insel Lanzarote, seiner Geschichte und Kultur beschäftigt, stößt in seinen Recherchen immer wieder auf einen Namen: César Manrique.
Wer war dieser Mann, der als berühmtester Sohn der Insel gilt? Wieso sind Straßen, der Flughafen oder ein Museum auf Lanzarote nach ihm benannt?

Der Künstler Cesar Manrique.
Der Künstler César Manrique auf Lanzarote (Quelle: Flyer von fcmanrique.org).

Motivation

César Manrique ist heutzutage auf Lanzarote noch immer allgegenwärtig, da er frühzeitig zukünftige Entwicklungen für seine Heimatinsel Lanzarote erkannte und es zu seinem Lebenswerk machte diese im positiven Sinne für die Insel und seine Bewohner zu beeinflussen.

So ist es u.a. ihm zu verdanken, dass Lanzarote bis heute nicht von exzessiven Massentourismus heimgesucht wurde. Manrique setzte durch, dass erstens Häuser oder Hotels nicht höher als zwei Stockwerke (und damit nicht höher als die Palmen auf Lanzarote) errichtet werden und zweitens die Gebäude sich einheitlich würfelförmig und in weißer Farbe ins Landschaftsbild einfügen. Kein Zufall: Alle Fensterläden auf Lanzarote sind im Sinne der harmonischen Einheitlichkeit reglementiert. Grün für Landwirte auf dem Land und blau für die Fischer am Meer.

Bauvorschrift auf Lanzarote: Grüne und Blaue Fensterläden.
Weiße Häuser mit grünen Fensterläden: Das Erscheinungsbild der Häuser auf Lanzarote.

Zu einem ganz frühen Zeitpunkt erkannte er neben den lukrativen Einnahmen auch die Gefahren des Tourismus, sodass er sich trotz massiver Widerstände von wirtschaftlichen Interessen erfolgreich für nachhaltigen Tourismus und die klimafreundliche Entwicklung von Lanzarote einsetzte. Damit war Manrique ein Umwelt- bzw. Klimaschützer der ersten Stunde.

Leben

Übersicht Lebenslauf César Manrique

Kunst

Aufgrund seines Studiums war César Manrique in erster Linie ein erfolgreicher und berühmter Künstler. Andere Quellen bezeichnen ihn auch als „Tausendsassa“: Architekt, Designer, Autor, Maler und Bildhauer. Bei seiner Rückkehr nach Lanzarote im Jahre 1968 verwirklichte er seine Lebensaufgabe seine Kunst in einen ausgewogenen Einklang mit Mensch und der Natur von Lanzarote zu bringen.

Fasziniert von der Schönheit seiner Heimatinsel und inspiriert aus den international gewonnenen Erfahrungen setzt er seine Ideen im Kopf in wunderschöne Natur-Attraktionen um. Aus Verkehrs-Kreuzungen wurden Kreisverkehre mit Windspiel. Aus ungenutzten Grotten und Lavatunneln wurden sehenswerte Höhlen, Gärten und Monumente, die bis heute Touristen aus aller Welt anziehen und die Kassen der Regierung füllen.

Sehenswürdigkeiten made by Cesar Manrique

Übersicht Lanzarote Sehenswürdigkeiten von César Manrique

Todesursache

Cesar Manrique starb tragisch am 25. September 1992 im Alter von 73 Jahren an den Folgen eines Autounfalls, als er die Vorfahrt missachtend mit einem grünen Jaguar in eine Kreuzung fuhr und von einem Jeep mit voller Geschwindigkeit erfasst wurde. Er kam schwer verletzt in ein Krankenhaus (Airbags gab es damals nicht). Bereits wenig später konnte dort nur noch sein Tod festgestellt werden.

Er wurde auf dem Friedhof in Haría beigesetzt, der für die einheimische Inselbevölkerung seitdem zu einer Art kleinen Pilgerstätte geworden ist. An der Kreuzung wo der tödliche Unfall passierte, ist nun ein Kreisverkehr mit Windspiel errichtet worden.

Stiftung: Fundación César Manrique

Zu Lebzeiten wohnte César Manrique auf Lanzarote in den Häusern in Tahíche und in Haría. Sein erstes Haus (Casa), die „Taro de Tahíche“, erbaute er in den 1960er Jahren. Bezugsfertig im Jahre 1968 lebte Manrique für 20 Jahre bis 1988 in diesem Haus, welches heute der Sitz der Stiftung der Fundación César Manrique ist und besichtigt werden kann.

Lage von Museum und Stiftung von César Manrique.
Das Haus in Haria und die Stiftung von Manrique in Tahíche (Quelle: Flyer fcmanrique.org).

Von 1988 bis zu seinem Tod im Jahre 1992 lebte César Manrique noch für vier Jahre im nördlich gelegenen Haría. In seinem Haus im Palmenwald ist heute das Museum César Manrique untergebracht. Es gilt als eine von Touristen am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit. Hier entlang für weiterführende Informationen: Museum César Manrique.

Öffnungszeiten

Übersicht Öffnungszeiten Stiftung César Manrique

Die Stiftung César Manrique kann täglich besucht werden (auch an Feiertagen). Der letzte Einlass wird um 17:30 Uhr gewährt. Die Räume müssen gegen 17:50 Uhr wieder verlassen werden. Am Neujahrstag (1. Januar) bleibt die Stiftung César Manrique geschlossen.

Die Stiftung von Cesar Manrique in Tahiche.
Hinter der Mauer mit Graffiti verbirgt sich die Stiftung von Manrique (Quelle: pixabay.com).

Preise

Übersicht Eintrittspreise Stiftung César Manrique

Ist der Besuch der Stiftung von César Manrique sein Eintrittsgeld wert?
Das Haus von Cesar Manrique wurde inmitten eines riesigen Lavafeldes (Grundstücksgröße: 30.000qm) errichtet, welches Relikte von mehreren Vulkanausbrüchen auf der Insel in den Jahren zwischen 1730 bis 1736 waren. Aus diesem Grund ist auch häufig von dem Vulkanhaus César Manriques die Rede.

Der erschaffene Wohnraum erstreckt sich über ein Erd- und ein Obergeschoss. Das Vulkanhaus ist von architektonisch schön angelegten Gärten umgeben. Im EG verbindet ein Tunnelsystem fünf aus der Natur entstandene Räume und richtet sie lebenswert und liebevoll für den Menschen her. Im letzten Raum ist das frühere Atelier beheimatet, in welchem nun die Bilder von Manrique zur Schau gestellt werden. Das OG ist eher funktionell und architektonisch modern eingerichtet und erinnert an die Tradition Lanzarotes.

Ein Zimmer im Vulkanhaus von Cesar Manrique in Tahiche.
Eine Sitzgelegenheit in einem Raum im Vulkanhaus von C. Manrique (Quelle: pixabay.com).

Für Familien mit Kindern lohnt sich ein Besuch aus unserer Sicht eher nicht. Es könnte zu langweilig für die Kinder sein. Für alle Kunstinteressierte oder Fans von Lanzarote, die ein Interesse an der Geschichte der Insel haben und mehr über das Wirken von César Manrique erfahren möchten, ist ein Besuch ein „Muss“. In den meist positiven Bewertungen überwiegen Adjektive wie „sehr beeindruckend“, „schön gemacht“, „kurzweilig“ sowie „ist das Eintrittsgeld wert“.

FAQ zu César Manrique

Fazit

Kein anderer hat die Insel Lanzarote mit seinem Erscheinungsbild, seinen Landschaften und Sehenswürdigkeiten so sehr und so früh geprägt wie César Manrique. Sein Lebenswerk erscheint besonders wertvoll und visionär für die Lanzaroteños mit Blick auf den unregulierten Touristenstrom anderer spanischen Inseln. Gegenwärtig protestieren zum Beispiel die Einwohner der Balearen-Inseln Mallorca und Ibiza lautstark gegen Wohnungsnot, zu hohe Besucherzahlen, Umweltschäden und anhaltendem Sauf-Tourismus. Nicht nur Ihre Heimat wird nachhaltig zerstört, auch Ihre Lebensqualität wird aktuell fortlaufend massiv beeinträchtigt.